UN-Konferenz plant Wendepunkt zur Bewältigung der globalen Wasserkrise und zur Gewährleistung einer wassersicheren Zukunft

Wasser Wasserstoff

Die UN-Wasserkonferenz 2023 hat vom 22. bis 24. März 2023 in New York stattgefunden. Rund 10.000 Teilnehmer versammelten sich im UN-Hauptquartier und im Internet. Es wurden mehrere Milliarden Dollar zugesagt, um die Wasseragenda voranzutreiben und so die nachhaltige Entwicklung auch im Wasserbereich zu beschleunigen. Auf der vom Königreich der Niederlande und der Republik Tadschikistan gemeinsam ausgerichteten Konferenz kamen führende Politiker, Vertreter der Zivilgesellschaft, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, der UN und andere Personen aus verschiedenen Sektoren zusammen, um „die Wasserkrise dringend zu bekämpfen und die Welt wieder auf den richtigen Weg zu bringen, um das Ziel 6 für nachhaltige Entwicklung – sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen – zu erreichen“. Um dies umzusetzen, hob der UN-Generalsekretär die wichtigsten Punkte hervor, die angegangen werden müssen. Sie lauten: Stärkung des Stellenwerts von Wasser als grundlegendes Menschenrecht und Verringerung des Drucks auf das hydrologische System bis hin zur Entwicklung neuer, alternativer Nahrungsmittelsysteme, um die nicht nachhaltige Nutzung von Wasser in der Nahrungsmittelproduktion und der Landwirtschaft zu verringern. Er forderte weiter „eine Konzeption und Umsetzung eines neuen globalen Wasserinformationssystems, das als Richtschnur für Pläne und Prioritäten bis 2030 dient.“

Der Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene ist – wie durch die UNO festgelegt – das grundlegendste menschliche Bedürfnis für Gesundheit und Wohlbefinden und ein erklärtes Menschenrecht. Doch rund 2 Mrd. Menschen auf der Welt haben immer noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, und 40 Prozent der Weltbevölkerung sind von Wasserknappheit betroffen. Rund 70 Prozent des Wasserverbrauchs entfallen allein auf die Landwirtschaft. Hinzu kommt, dass mehr als 90 Prozent der Katastrophen mit Wasser zu tun haben, wobei der Klimawandel am stärksten auf den Wasserbereich durchschlägt. Der Wasserbedarf der Menschheit wächst weiter, wobei der „Druck auf das Süßwasser“ bis 2050 voraussichtlich um mehr als 40 Prozent steigen wird. Vor diesem Hintergrund reichten die Überlegungen der Konferenz weit; von der Dringlichkeit der Wasserkrise an sich, einschließlich ihrer Rolle bei erzwungener Migration, Klimawandel und Konflikten, bis hin zur Betonung ihrer entscheidenden Verbindung zu guter Gesundheit, Armutsbekämpfung und Ernährungssicherheit. Konkret wurden Lösungsansätze erörtert, zum Beispiel der Bedarf an einer besseren Datenerfassung, an verbesserten Governance-Systemen, an Möglichkeiten der Kapazitätsentwicklung und an Finanzierungslücken zu Stärkung der Infrastruktur im Wassersektor.

Beschlusspapier: Transformative Wasser-Aktionsagenda

Die Wasser-Aktionsagenda, das wichtigste Ergebnis der Konferenz, enthält über 700 Verpflichtungen, die darauf abzielen, den Wandel von einer globalen Wasserkrise zu einer wassergesicherten Welt voranzutreiben. Die Ergebnisse der Konferenz werden auch auf drei bevorstehenden UN-Gipfeltreffen weiterverfolgt: dem SDG-Gipfel während der UN-Generalversammlung im September 2023, dem Zukunftsgipfel 2024, dem Weltsozialgipfel 2025, dem jährlichen hochrangigen politischen Forum für nachhaltige Entwicklung, der Konferenz der Vertragsparteien und anderen Prozessen der Vereinten Nationen sowie dem Wasserprozess von Duschanbe.

Weitere Informationen: www.un.org

23.05.2023